Starke Knochen in der Menopause

erschienen in Freizeit Revue Ausgabe #39/24

Dass unsere Knochensubstanz schwankt, ist normal. Sie wird ein Leben lang immer wieder mal auf-, mal abgebaut. Doch ab dem 30. Lebensjahr überwiegt der Abbau. Beschleunigen Störungen diesen Prozess, spricht man von einer Osteoporose (Knochenschwund).

Ein wesentlicher Verstärker ist Östrogen-Mangel: „Die Wechseljahre wirken vor allem durch den Abfall des Hormons wie eine Art Brandbeschleuniger“, erklärt Dr. Judith Bildau, Fachärztin für Gynäkologie. Denn Östrogen stimuliert normalerweise die Osteoblasten (knochenaufbauenden Zellen), hemmt die Osteoklasten (knochenabbauenden Zellen) und erhält die Knochendichte. „Fällt das Hormon weg, steigt das Risiko für eine Osteoporose.“

Sport und Kalzium bauen auf

Die Diagnose ergibt sich meist nach einer Messung der Dichte der Knochen: Je weniger Röntgenstrahlen durch das Skelett gelangen, desto dichter ist die Knochenmasse.

Ist die Erkrankung fortgeschritten, sollte man handeln. „Es gibt Medikamente, die erfolgreich bei bereits vorhandener Osteoporose eingesetzt werden“, so die Expertin. „Dazu zählen z. B. die Bisphosphonate oder selektiven Östrogenrezeptormodulatoren.“ Auch neue Mittel wie die Antikörper Romosozumab oder Denosumab kommen zum Einsatz.

Wichtig: Die Patienten sollten körperlich aktiv werden, denn das ist zugleich Vorbeugung und Therapie. „Grundsätzlich stärkt jede Bewegung den Knochen“, betont Dr. Bildau. „Für den Aufbau der Muskulatur ist vor allem Gewichtstraining effektiv.“

Auch eine kluge Ernährung wirkt sich positiv auf die Gesundheit des Skeletts aus. Die Expertin empfiehlt besonders diese Mikronährstoffe: Kalzium (z. B. in Milchprodukten, Brokkoli, Nüssen und Samen) ist u. a. wichtig für die Stabilität und Festigkeit der Knochen. Vitamin K2 (in Fleisch, Eiern, Butter) aktiviert zudem den Aufbau der Knochenmasse und verbessert die Mineralisierung des Skeletts.

„Außerdem sollten Betroffene überprüfen lassen, ob sie ausreichend Vitamin D bilden“, rät die Frauenärztin. Ihr Tipp: „Täglich etwa 25 Minuten raus ins Sonnenlicht!“

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